G'schichtn

Donnerstag, 2. Juni 2005

Magritte reloaded

Nachdem Louise und ihr Mann gegangen waren, trat Henry aus dem Kleiderschrank zum Fenster, hörte die Großstadtraben zetern, blickte zum Horizont und - brach in schallendes Gelächter aus.

Dienstag, 10. Mai 2005

Fast eine Hochzeit

Sie war nicht verliebt. Dieses gedankenlose einander verfallen sein gab es nicht. Doch sie mochte ihn. Er war schwierig aber. Musste immer alles zergrübeln, um jeden Preis. Wie es enden würde und warum. Wie alles doch wieder den gleichen Lauf nehmen würde. Das machte nichts. Aber es tat ihr weh, manchmal.
Und sie saßen eines abends und aßen und machten Faxen im Restaurant, wie sie das immer taten und sich dabei freuten, wenn jemand lachen musste oder auch nur missbilligend guckte. Dann wurde er wieder ernst. Sie sagte, hör auf zu denken, jetzt. Er hatte diesen Trotz gern. Er sah sie an, ihre Augen, ihr Haar und wieder ihre Augen und erwiderte, gut, wollen wir einfach heiraten? Sie fragte, morgen? Und er sagte, ja. Sie glucksten und küssten so, zwei, drei Minuten lang. ­ Mein Personalausweis ist abgelaufen, sagte sie dann.

Dienstag, 3. Mai 2005

Manchmal wagt man fast zu glauben, ...

... es könne sich alles zum Guten wenden. Manchmal bin ich mir da sogar ganz
sicher. Die Natur lehrt einen, was das Leben mitunter nicht greifbar machen
kann. Alles geht immer irgendwie weiter. Auch wenn es vorbei ist. Vergangen,
der letzte Sommer. Aber da ist ja noch diese Sommersprosse und das Kleid,
das wir kauften und das ich immer und immer wieder für dich trage, jetzt
wieder. Es gab keine schönere Zeit als unsere schwierigste. Wir hätten nicht
aufgeben dürfen. Du hättest nicht ...

Jetzt ist alles anders. Weißt du, wenn den Leuten hier passiert, was uns
passierte, machen sie eine Therapie. Du hast einfach die Tür zugemacht. Das
ist wohl der Unterschied.

Sonntag, 17. April 2005

Was bedeutet Leben?

Bald feiern wir 60 Jahre Kriegsende. Aber was ist mit denen, für die der Krieg mit dem Ende noch gar nicht vorbei war?

--

Das vergisst du dein Leben nie, sagt mein Opa. Er kam nach Hause am 28. November 1948. Nach Jahren Gefangenschaft und zwei Wochen Zugfahrt bekam er in Ffm einen Topfdeckel voll Bier, bevor er nach Thüringen fuhr. Wie das roch, wie sich das anfühlte, wie das schmeckte, weiss er immer noch.

Manchmal denke ich, uns fehlt heute ein bisschen die Intensität.

Dienstag, 12. April 2005

Zweckentfremdung

Erzähl mir die Geschichte! - Nur wenn du nicht weinst.

Sonntag, 10. April 2005

Ist es das?

Ist es das? Werden wir alle irgendwann oberflächliche kleine Arschlöcher, die Herzrasen bekommen bei zu viel Nähe, zu viel Tiefe, und für die zu viel Nähe schon anfängt, wo Fremde noch nicht einmal aufgehört hat, und zu viel Tiefe, wenn sich Gespräche nicht mehr mit den üblichen Floskeln bestreiten lassen? Ich ertrage meine eigene Abgebrühtheit nicht mehr. Sie ist nichts als die verblendete Schwäche, auch nur irgendetwas in meinem Leben vernünftig zu Ende zu bringen. Ich wünschte manchmal, ich hätte die Kraft zusammenzubrechen. Einmal nicht davonlaufen, sondern stehen bleiben, sich umblicken und den Blick auf alles, was war und ist und sein wird, ertragen. ... No one said it would be easy, but no one thought it could be this hard ...

Es gibt Menschen und Orte, die lassen einen wahrhaftig sein und wirklich und echt. Die lassen einen plötzlich nackt dastehen, ohne dass man dabei friert. Diese Menschen und Orte will ich wieder finden. Ich kenne sie. Ich habe sie nur immer verlassen.

Donnerstag, 7. April 2005

Kurzfabel

B.: Worüber lachst du?
Ich: Über dieses dämliche Vieh, das erst dreimal gegen die Scheibe fliegen muss, um zu merken, dass da eine Scheibe ist.

Read along!

F. Scott Fitzgerald
The beautiful and damned

Frederic Beigbeder
Windows on the world


Listen up!

Break new ground!

11/03/06
Schnee in Hamburg, wie ich ihn nie sah. So lebendig...
typewriter - 2006/03/11 23:10
Wann genau ...
... ist es Winter geworden? Und war da ein Herbst?...
typewriter - 2005/12/26 17:22
26/12/05
Wohin gehen wir? Immer nach Hause, sagt Novalis. Das...
typewriter - 2005/12/26 17:11

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Für K., der mir vergessen half, wer ich war, und M., der mir erinnern half, wer ich bin.

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