Wir glauben immer, wir hätten unendlich viel Zeit. Tatsächlich ist das Leben viel zu kurz für halbe Sachen.
typewriter - 2005/04/09 20:00
... und hat alles oder nichts.
typewriter - 2005/04/09 14:32
Ich bin in dieser verdammten An-die-Decke-starren-und-Klassik-Radio-hören-Stimmung. Normalerweise ertrage ich das nicht. Und nun seit Wochen mal wieder so eine Wahnsinnsruhe. Manchmal vergesse ich zu atmen. Dann schrecke ich auf, weil ich Herzrasen habe. Kann man so sehr entrücken?
Die Abendsonne malt das Haus drüben gelb an. Der Himmel dahinter sucht nach einem angemessenen Blau. Auch so eine ungeschriebene Regel der täglichen Gemeinheiten: Es klart immer erst auf, wenn die Sonne schon am Abschiednehmen ist.
R. erzählt vom Schalk in mir und dass ich immer so herrlich quer läge. Er sollte mich längst besucht haben. Aber ich kann ihm nicht böse sein. Wenn ich an ihn denke, ist alles groß und still und jeder Atemzug, ja, jeder Gedanke hörbar.
A. will endlich ein bisschen erwachsener werden. Dabei ist und bleibt er ein verträumtes Eichhörnchen. Seltsame Vorstellung: ein erwachsenes Eichhörnchen. Das geht fast gar nicht.
Und ich? Liege, höre Klassik-Radio und scheitere zum dritten Mal daran, Henry Miller zu lesen. Zu viel von Clowns und alledem. Ich muss raus.
typewriter - 2005/04/08 19:42
Dornröschen hat nicht geschlafen. Sie hat geträumt.
typewriter - 2005/04/08 19:11
Wenn ich das Nein-Sagen nicht mehr ertrage.
typewriter - 2005/04/08 12:30
Ich will wirklich in die Schweiz. M. sagt, alle wollen das. Aber das ist etwas anderes.
M. sagt, komm nach Berlin. Aber nach Berlin zu gehen ist wie nach New York zu wollen und den Mut nicht zu haben.
Was aber, wenn ich einfach nur nicht eingestehen mag, endlich in der Stadt angekommen zu sein, die mir immer nur Unglück bedeutete?
-- Das Herz ist weiser, als es der Kopf je sein wird.
typewriter - 2005/04/08 12:14
Wie lange sollte man zögern von dem Moment an, da man das Gefühl hat, gehen zu wollen? Oder ist das nur wieder die alte Angst, hängen zu bleiben?
typewriter - 2005/04/07 20:18
Bemerkenswert, dass wir das gleiche Wetter im Frühjahr und im Herbst verschieden ertragen. Im Frühjahr ahnen wir Besseres. Im Herbst kann es einfach nur noch schlimmer werden.
typewriter - 2005/04/07 19:55
Warum erkenne ich erst, wie viel du mir warst, wenn du schon
weg bist? – Weil es sonst schier nicht zu ertragen wäre.
typewriter - 2005/04/07 16:27
B.: Worüber lachst du?
Ich: Über dieses dämliche Vieh, das erst dreimal gegen die Scheibe fliegen muss, um zu merken, dass da eine Scheibe ist.
typewriter - 2005/04/07 10:39
Es gibt diese Tage, die vorbei sind, ehe man in ihnen erwacht ist. Der Mittwoch ist prädestiniert dafür: unentschlossen, wankelmütig. Die Woche ist nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht richtig alt. Selten wähnt man sich so unberechtigt so sicher. – Ich bin der personifizierte Mittwoch.
Ich will: endlich wieder vernünftig essen, Musil lesen, Sommer, in die Schweiz, den 2003er Riesling vom Ostersamstag an der Gera.
Gibt es wirklich nur die Wahl, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen oder zu fliegen? Kann ich nicht einfach schweben?
typewriter - 2005/04/07 09:30
Il me dit que je suis belle ...
typewriter - 2005/04/07 09:30
Auch heute wieder liegen zwischen ehrlich und gemein sein Welten. Was geben wir nicht alles auf, nur aus Furcht, es könnte uns (einst) genommen werden? Das ist der Sandburg-Effekt: alles zertreten, bevor es einem zu sehr ans Herz wächst. Oder auch: bevor es jemand anderes tut. – Zum Glück gibt es manchmal Menschen, die hartnäckiger sind als man selbst.
typewriter - 2005/04/07 09:29